Kinder wuchsen noch nie so umsorgt auf wie heute noch hatten sie früher so viele Möglichkeiten, sich zu entfalten. Und trotzdem kämpfen Kinder mit klassischen Stress-Symptomen, die eine Überforderung anzeigen können.
Warnzeichen für Überforderung
Wenn Kinder Verhaltensweisen entwickeln, die nicht zu ihnen passen und für die es keine direkten Auslöser wie z.B. eine schwere Klassenarbeit gibt, lohnt es sich, genauer hinzusehen.
Bemerken Sie bei Ihrem Kind Unkonzentriertheit, Kopf- oder Bauchschmerzen, (Ein)Schlafstörungen bzw. Müdigkeit? Hat es immer öfter
schlechte Laune oder ist teilnahmslos oder aggressiv? Ist es trauriger als üblich?
Kinder sind oft noch nicht in der Lage, den Druck abzuleiten, ganz gleich was der Auslöser ist. Hier helfen einige einfach umzusetzende Maßnahmen, um das Gemüt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Tipps gegen Stress
- Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, um sich auszupowern
- Lernen organisieren, Stichwort Belohnung und Pausen
- Vollwertige Ernährung – Stichwort „Brainfood“
- Gutes Trinkwasser
- Erwartungen / Leistungsdruck rausnehmen – Reden, reden, reden!
- Schlafzeit und Schlafqualität – Stichwort „Blaulicht am Abend“
- Gemeinsame Qualitätszeit – Stichwort Ruhe & Rituale
Stressbewältigung lernen
Entspannungsübungen sind bei Stress besonders hilfreich. Es sind keine Hilfsmittel notwendig und sie können überall durchgeführt werden. Deshalb bieten wir für Patientenkinder Entspannungstherapie an. Dabei setzen sie sich mit ihrem Körper, dessen Muskulatur und seinen Sinnen auseinander. Sie entdecken, weshalb diese kleinen Auszeiten so wichtig sind und wie sie diese auch in ihren eigenen Alltag einbringen können.
Gut zu wissen: Je ausgeprägter bereits im jungen Alter „Lebenskompetenzen“ wie z.B. Empathie, Kommunikations- und Beziehungsfähigkeit, Selbstwahrnehmung und Fähigkeiten zur Gefühlsbewältigung sind, desto besser können diejenigen später auch als Erwachsene mit Stress umgehen.
Mögliche Indikationen für die Entspannungstherapie:
- Allgemeine Unruhe
- Hyperkinetische Störungen
- Verspannungen
- Wahrnehmungsstörungen
- Schlafstörungen
- Psychosomatische Beschwerden
- Angststörungen
- Emotionale Verhaltensauffälligkeiten
- Schulstress
Das lernen die Kinder in den Entspannungseinheiten
- Bewusste Ruhephasen ermöglichen und nutzen
- Gleichgewicht zwischen Bewegung und Ruhe (Anspannung & Entspannung) aufbauen
- ihren Körper wahrnehmen
- Stresssymptome abbauen – Wohlbefinden steigern
- Ausdauer und Konzentration stärken
- Soziale Kompetenzen stärken durch Partnerarbeit
- Stärkung der Kognition
- Regelmäßige Umsetzung der gelernten Techniken im Alltag
In der Entspannungsphase am Ende jeder Bewegungstherapie-Einheit lernen die Kinder verschiedene Entspannungstechniken zur Stressregulation kennen:
- Progressive Muskelentspannung (PME nach E. Jacobson) in kindgerechten Formen
- Übungen zur Körperwahrnehmung
- Massagen/ Massagegeschichten
- Entspannungsgeschichten
- Atemübungen
- Bewegungsspiele/ -lieder
- Mobilisierung/ Dehnung durch gymnastische Übungen